专利摘要:

公开号:WO1979000115A1
申请号:PCT/DE1978/000016
申请日:1978-08-05
公开日:1979-03-08
发明作者:H Lehmann
申请人:Gambro Dialysatoren;H Lehmann;
IPC主号:B01D15-00
专利说明:
[0001] Technisches Gebiet
[0002] Nierenkranke werden einer sogenannten "Blutwäsche" un¬ terzogen, um den Harnstoff, der mengenmäßig das wesent¬ lichste Stoffwechselprodukt des menschlichen Protein- Stoffwechsels ist, aus dem Blut zu entfernen. Dies ge¬ schieht durch Dialyse oder Diafiltration mit Hilfe semi¬ permeabler Membranen, wobei im einen Fall der Harnstoff aus dem Blut durch die Membran hindurch in eine Wasch¬ flüssigkeit gelangt, während im anderen Fall Blutflüs- . sigkeit mit dem darin gelösten Harnstoff unter Zurück¬ lassung der Proteine und der Blutkörperchen durch die Membran hindurchtritt. Bei beiden Methoden ist man be-
[0003]
[0004] O PI
[0005] - - strebt, einen geschlossenen Kreislauf zu bekommen, bei dem im einen Fall die Blutwaschflüssigkeit nach Entfer¬ nung des Harnstoffes aus ihr wieder verwendet und im an¬ deren Fall die Blutflüssigkeit nach Entfernung des Harnr- Stoffes aus ihr dem Blut wieder zugesetzt wird. Eine ge¬ schlossene Kreislaufführung der Waschflüssigkeit ist bei der Dialyse die Voraussetzung dafür, daß die künstlichen Nieren klein gehalten werden können.
[0006] Harnstoff ist unter physiologischen Bedingungen, die bei der Blutwaschflüssigkeit und der Blutflüssigkeit einge¬ halten werden müssen, nur schwer aus wäßriger Lösung • eliminierbar. Um den Harnstoff bei einer geschlossenen Kreislaufführung aus der Waschflüssigkeit bzw.. Blutflüs¬ sigkeit zu entfernen, wurden bereits verschiedene Ver- fahren untersucht, die aber bisher noch nicht befriedi¬ gend waren.
[0007] Stand der Technik
[0008] Zunächst hat man versucht, den Harnstoff aus der Wasch¬ flüssigkeit einer Dialyse mit Hilfe von Aktivkohle zu entfernen. Diese absorbiert bei Umgebungstemperatur pro Kilogramm jedoch nur etwa 2 bis 3 g Harnstoff, während der Körperbei einer Dialyse etwa 30 g ausscheiden muß. Hierfür wären also etwa 10 bis 15 kg Adsorptionskohle erforderlich, was wiederum eine große Apparatur erfor- dert und damit die Vorteile einer Verkleinerung der - künstlichen Niere selbst aufhebt. Nach einer anderen be¬ kannten Methode wird der Harnstoff enzymatisch mit Hil¬ fe von Urease zu Ammoniak gespalten, und die Ammoniumka¬ tionen werden in einem Kationenaustauscher adsorbiert. Dieses Verfahren besitzt den Nachteil, daß durch den
[0009] Ionenaustausch der pH-Wert und Elektrolythaushalt im Or¬ ganismus gestört wird, wenn das Verfahren mit Blutflüs¬ sigkeit oder rückgeführter Blutwaschflüssigkeit durchge- führt wird, so daß eine zusätzliche Reinfusion von Cal- ciiαm-, Kalium- und Magnesiumionen erforderlich ist. Die Empfindlichkeit des für die Harnstoffspaltung verwende¬ ten Enzyms verbietet außerdem eine Sterilisation der Io- nenaustauscherkolonne. Ein weiterer Nachteil besteht schließlich darin, daß die Urease unterschiedliche- Spal¬ tungsqualität besitzt, so daß man eine nichtreproduzier¬ bare Reinigungseffizienz erhält.
[0010] Weitere bekannte Verfahren verwenden Oxystärke, Oxycel- lulose oder Polyacrolein für eine Umsetzung mit Harn¬ stoff. Der Nachteil dieses Verfahrens ist darin zu se¬ hen, daß diese Stoffe unter physiologischen Be-dingungen mit Harnstoff nur relativ langsam reagieren, so daß die Dialyse oder Diafiltration mit geschlossenem Kreislauf - z lange Zeit beanspruchen würde. Bei der Verwendung der Oxypolysaccharide kommt noch der Nachteil einer langsa¬ men Depolymerisation hinzu.
[0011] Schließlich wurde auch für die Eliminierung von Harn¬ stoff aus Blutwaschflüssigkeiten vorgeschlagen, den Harnstoff mit Nitriten oder Hypochloriten zu oxidieren.. Bei dieser .Methode besteht aber die Gefahr einer Bildung cancerogener Nitrosamine bzw. N-Chloramine.
[0012] Beschreibung der Erfindung
[0013] Die der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe bestand nun darin, ein Verfahren zur Entfernung von Harnstoff aus - Blutwaschflüssigkeiten oder Blutflüssigkeiten mit Hilfe eines Feststoffes zu bekommen, bei dem die für den Stand der Technik oben geschilderten Nachteile beseitigt wer¬ den, eine möglichst schnelle und weitgehende Eliminie- rung des Harnstoffes erfolgt, dabei die für die Elimi- . nierung erforderliche Feststoffmenge möglichst gering
[0014] IsTTREAtT
[0015] OMPI ,- W1P0 ,Λ*> 1 gehalten werden kann und keine für den Organismus ge¬ fährlichen Reaktionsprodukte entstehen.
[0016] D&s erfindungsgemäße Verfahren zur Entfernung von Harn¬ stoff aus Blutwaschflüssigkeiten oder Blutflüssigkeiten 5 durch Behandlung dieser Flüssigkeiten mit einem organi¬ schen Feststoff mit wenigstens einer Aldehydgruppe pro Molekül und anschließende Abtrennung dieses Feststoffes von den Flüssigkeiten ist dadurch gekennzeichnet, daß man als organischen Feststoff mit Aldehydgruppen wenig- 10 stens eine Verbindung verwendet, in der Aldehydgruppen durch einen protonhaltigen Substituenten zweiter Ordnung aktiviert und maskiert sind.
[0017] Substituenten zweiter Ordnung sind solche, die einen Elektronen ziehenden Effekt auf die benachbarten Gruppen 15 ausüben, wobei der Effekt von der Gruppe -C00NH2 über ■ * die Gruppe -COOH und die Gruppe -CHO zur Gruppe -S03H zunimmt. Bezüglich der Definition und der Beispiele für Substituenten zweiter Ordnung wird auf Klages "Lehrbuch der organischen Chemie", 1957, Band II, Seite 323 ff. 20 hingewiesen.
[0018] Bester Weg zur Ausführung der Erfindung:
[0019] Unter den protonhaltigen Substituenten zweiter Ordnung kommen beispielhalber erfindungsgemäß die Gruppen -COOH, -CONH2, -S0_H und -S02NH2 in Betracht. Bevorzugt als 25 Substituenten zweiter Ordnung sind die Gruppen -COOH, -CHO und -SO^H. Unter diesen sind die Carboxylgruppe und die Aldehydgruppe besonders bevorzugt.
[0020] Selbstverständlich kann in den erfindungsgemäß verwende¬ ten Verbindungen der. Substituent zweiter Ordnung aus 30 verschiedenen Gruppen bestehen, die unter diesen Begriff fallen, und ein Teil der Substituenten kann auch aus Substituenten erster Ordnung bestehen. Somit genügt es beispielsweise bei der bevorzugten Ausführungsform der Carboxylgruppen, daß die Substituenten zweiter Ordnung wenigstens teilweise aus solchen Carboxylgruppen beste¬ hen. Die erfindungsgemäß verwendeten Aldehydgruppen enthal¬ tenden Verbindungen können aliphatischer, cycloaliphati- scher, aromatischer όäer heteroaromatischer Natur "sein," wobei.olefinische, aromatische und heteroaromatische Verbindungen bevorzugt sind,, da sie über die Mesomerie der Doppelbindungen den Elektronen ziehenden Effekt des Substituenten zweiter Ordnung auf die Aldehydgruppe be- - günstigen. Zweckmäßig verwendet man daher organische Verbindungen, in denen der Substituent zweiter Ordnung von einer Aldehydgruppe durch eine Kohlenstoff-Kohlen- stoff-Biήdung oder eine gerade Zahl von Kohlenstoffato- men, die durch eine oder mehrere konjugierte Doppelbin¬ dungen verbunden sind, getrennt ist.
[0021] Da der Mesomerieeffekt mit der Entfernung des Substitu¬ enten zweiter Ordnung von der Aldehydgruppe abnimmt, ist es zweckmäßig, daß in der verwendeten Verbindung der
[0022] Substituent zweiter Ordnung von einer benachbarten Alde¬ hydgruppe nur durch zwei Kohlenstoffatome getrennt ist, die durch eine olefinische Doppelbindung verbunden sind oder Teil eines aromatischen oder heteroaromatischen 5 Ringes sind.
[0023] Beispiele solcher Verbindungen sind Glyoxylsäure, Male- inaldehydsäure und deren Derivate, wie Mucohalogensäu- ren, Phenyloge der Maleinaldehydsäure und der Derivate derselben, wie Phthalaldehydsäure, o-Phthaldialdehyd und 0 Pyromellitdialdehydsäure und deren Derivate, sowie Hete- rophenyloge der Maleinaldehydsäure, wie Nicotinaldehyd- säure und deren Derivate. Bevorzugt sind Phthalaldehyd- säure und Pyromellitdialdehydsäure und deren Derivate,
[0024] 'BÜRE CT
[0025] OMPI ~ 1 besonders Phthalaldehydsäure. Die Verbindungen können aber auch polymerer Natur'sein und mehrere Aldehydgrup- pqn im Molekül enthalten.
[0026] Diese Verbindungen, bei denen die Aldehydgruppe und der 5 Substituent zweiter Ordnung, besonders eine Carboxyl- gruppe oder Aldehydgruppe, an benachbarten Kohlenstoff- atomen stehen, maskieren intramolekular die Aldehydgrup¬ pe durch den Substituenten zweiter Ordnung durch Bildung eines Hydroxylactons, das durch Addition des protonhal-
[0027] 10 tigen Substituenten zweiter Ordnung an die Aldehydgruppe und Ausbildung eines Ringes, besonders eines Fünfringes, - entsteht. Für die Phthalaldehydsäure der nachfolgenden Formel I besitzt das Hydroxylacton die nachfolgende For¬ mel II. -
[0028]
[0029] Die Maskierung der Aldehydgruppe durch Addition des pro¬ tonhaltigen Substituenten zweiter Ordnung braucht aber nicht intramolekular zu erfolgen, sondern kann auch in¬ termolekular vor sich gehen, wenn eine intramolekulare 25. Hydroxylactonbildung nur unter Ausbildung von Ringsyste¬ men möglich wäre, die aus sterischen Gründen instabil sind.
[0030] Die Wirkung der erfindungsgemäß verwendeten Verbindungen mit wenigstens einer Aldehydgruppe im Molekül wird noch 30 durch gleichzeitige Verwendung eines sauren, bevorzugt eines stark sauren Kaitionenaustauschers verstärkt. Bei¬ spielsweise kann ein stark saurer Kationenaustauscher auf der Basis von divinylbenzolvernetzter Polystyrolsul- fonsäure verwendet werden.
[0031] OMPI ,< W1P0 1 Zweckmäßig verwendet man den sauren Kationenaustauscher ß.n einer Menge von 0,01 bis 10 g, vorzugsweise in einer Menge von 0,1 bis 1 g je Gramm der organischen Verbin¬ dungen mit Aldehydgruppen.
[0032] 5 Besonders zweckmäßig ist es, die oben beschriebenen Ver¬ bindungen in trägerfixierter Form zu verwenden, damit" sie in einer Säule gehalten werden können, über die die Blutwaschflüssigkeit bzw. Blutflüssigkeit zur Eliminie¬ rung des Harnstoffes geführt werden kann.
[0033] 10 Die Trägerfixierung dieser Verbindungen kann an Adsor- bentien erfolgen, wie z.B. Aktivkohle. Wenn die erfin- dungsgemäß verwendeten Verbindungen mit Aldehydgruppen und protonhaltigen Substituenten zweiter Ordnung selbst polymerer Natur sind, z.B. Vinylpolymere oder Polypheny-
[0034] '15- lenoxid, braucht keine weitere Tragerfixierung mehr zu erfolgen.
[0035] Gewerbliche Verwertbarkeit
[0036] Es ist überraschend, daß die erfindungsgemäße Verwendung von Verbindungen mit Aldehydgruppen, die durch einen
[0037] 2θ protonhaltigen Substituenten zweiter Ordnung aktiviert und mas.kiert sind, Harnstoff und zwar selektiv gegenüber Aminosäuren, wie Glycin, aus wäßrigen Medien, wie Dialy¬ seflüssigkeit und Diafiltrat, unter annähernd physiolo¬ gischen Bedingungen schnell und vollständig eliminieren
[0038] 25 und dabei nur in relativ kleinen Volumenmengen verwendet werden müssen, so daß bei einem geschlossenen Kreislauf von Dialyseflüssigkeit oder Blutflüssigkeit die Dialyse¬ bzw. Diafiltrationsgeräte klein gehalten werden können. Auf Grund dieser überraschenden Brauchbarkeit solcher
[0039] 30 Verbindungen mit aktivierten und maskierten Aldehydgrup¬ pen ist das erfindungsgemäße Verfahren besonders geeig¬ net für die Dialyse oder Diafiltration von menschlichem oder tierischem Blut odeϊr Hämofiltrat.
[0040] Ausführungsbeispiele
[0041] I
[0042] Beispiel 1
[0043] Für eine Trägerfixierung der Verbindung o-Phthalaldehyd- säure (2-Carboxybenzaldehyd) wurde durch eine Säuie mit Adsorptionskohle, die vorgewaschen, getrocknet und ste¬ rilisiert worden war, aus einem Vorratsgefäß eine Lösung von 10 g o-Phthalaldehydsäure in 2 1 Dialyselösung bei 40° C und mit einer Geschwindigkeit von 100 ml/Min. im Kreislauf durchgepumpt, bis keine o-Phthalaldehydsäure mehr in der Vorratslösung nachzuweisen war.
[0044] Nunmehr wurden 4 g Harnstoff in der Vorratslösung aufge¬ löst und wiederum bei 40° C und mit einer Geschwindig¬ keit von 100 ml/Min. durch die Kolonne gepumpt: Die Harnstoffkonzentration der Lösung wurde gemessen. Die volumenkorrigierte Ausgangskonzentration betrug 244 mg % Harnstoff und war nach 1/2 Stunde auf 105 mg % abgesunken. Von da an nahm die Harnstoffkonzentration nur noch geringfügig weiter ab. Sie lag nach 1 Stunde bei 1O3,8 mg %, nach 1 1/2 Stunden bei 101,4 mg % und nach 2 Stunden bei 95,5 mg %.
[0045] Aus diesem Versuch ist erkennbar, daß die eliminierte Harnstoffmenge aus der Dialyselösung bereits nach 1/2 Stunde weitgehend eliminiert war, was im Gegensatz zu bekannten Mitteln für diesen Zweck steht, die zu einer entsprechenden Harnstoffeliminierung mehrere Stunden be¬ nötigen.
[0046] Beispiel 2
[0047] In diesem Beispiel wurden vier Verbindungen nach der Er¬ findung (A, D, E , F) mit drei ähnlich gebauten, nicht 1 unter den Erfindungsgegenstand fällenden Verbindungen (C, G, H) hinsichtlich der Brauchbarkeit bei der Entfer¬ nung von Harnstoff aus wäßrigen elektrolythaltigen Lö¬ sungen, wie Dialyseflüssigkeiten, bei einer Temperatur
[0048] 5 von 40 C untersucht. Die untersuchten Verbindungen wa¬ ren folgende:
[0049] A: 2-Carboxybenzaldehyd (o-Phthalaldehydsäure) B: 2-Carboxyacetophenon C: 2-Carboxybenzophenon 10 D: o-Phthaldialdehyd E: Mucochlorsäure F: Mucobromsäure G: c(-Angelicalakton H: Xanthydrol
[0050] 15 Da bei einigen zu prüfenden Substanzen ein Gleichgewicht zwischen heterozyklischer und offener Form besteht, d.h. freie Carbonsäure vorliegt, wurde die Änderung des pH- Wertes geprüft sowie versucht, ihn durch Adsorption der Substanz an Aktivkohle zu' korrigieren.
[0051] 20 100 ml Dialyseflüssigkeit (Konzentrat, verdünnt 1 + 34) wurden auf 40° C erwärmt. Nach Zugabe von 10 mMol Rea¬ genz wurde 10 Minuten weitergerührt. Nach Entnahme einer Probe (a} zur pH-Wertmessung wurden 10 mMol (= 600 mg) Harnstoff zugesetzt, und die Mischung wurde unter Rühren
[0052] 25 3 Stunden bei 40° C gehalten.
[0053] Nach Entnahme einer weiteren Probe (b) wurde darin so¬ fort der pH-Wert gemessen. Weiterhin wurde nach Abpuf- fern mit Phosphatpuffer auf einen pH-Wert von 6,6 der Harnstoffgehalt nach Berthelot bestimmt.
[0054] -30 Dann wurden 20 g trockene Aktivkohle zugegeben, und es wurde 2 Stunden bei 40° c gehalten. Nach Stehen über Nacht bei Raumtemperatur wurden in der überstehenden Lö-
[0055] IJTJREAIT
[0056] OMPI . SA, W1P0 _ sung (c) wiederum pH-Wert und Harnstoffgehalt geprüft. - Im Fall nicht homogener Reaktionsmischungen wurden die Proben zentrifugiert.
[0057] Ergebnis ;
[0058] Probe . a a b b c
[0059] Reagenz pH Aussehen pH Harnstoffgehalt pH
[0060] (mg- %) ohne 7,6 klar 7,9 573 8,7
[0061] A 4,0 leicht trüb 4,3 2887 6,3 279J +
[0062] B 3,7 klar 3,7 528 6,1
[0063] C 4,6 z.T. ungelöst 4,7 554 5,8
[0064] D -7,2 z.T.. ungelöst 7,5 3 3531+ 7,9 54J
[0065] - E 3,7 klar 3,7 385 5,5
[0066] F 3,8 klar 3,8 439 5,4
[0067] G 6,2 z.T. ungelöst 5,7 552 5,8
[0068] H 7,6 kaum gelöst 7,8 560 7,3 +) Doppelbestimmung Aus der Tabelle ist ersichtlich, daß der Harnstoffgehalt der Lösung nur bei den erfindungsgemäß verwendeten Ver¬ bindungen 2-Carboxybenzaldehyd (A) , o-Phthaldialdehyd (D) und den Mucohalogensäuren (E, F) , merklich abgenom- men—hatte. Diese Abnahme war bei Mucochlorsäure (F) hö¬ her als bei Mucobromsäure (F) . Am stärksten war sie im Fall des 2-Carboxybenzaldehyds (A) . Die nichtunter den Erfindungsgegenstand fallenden Verbindungen ähnlicher Struktur, 2-Carboxybenzphenon (C) , Aπgelicalakton (G) und Xanthydrol (H) , bewirkten keine wesentliche Änderung des Harnstoffgehaltes der Lösung. Die MischungenmitA, E undF sind sauer. Im Gegensatz zu den Mucohalogensäuren wurde der pH-Wert bei der Mischung
[0069] OM mit 2-Carboxybenzaldehyd (A) durch Zugabe der Aktivkohle beträchtlich (bis 6,3} erhöht.
[0070] Bei Anwendung hoher Konzentrationen (je 10 mMol) an Rea¬ genz und Harnstoff im Molverhältnis 1 : 1 wurde somit die Harnstoffkonzentration durch Reaktion mit 2-Carboxy- benzaldehyd auf ca.- 50 % reduziert.
[0071] Beispiel 3
[0072] Zu einer Lösung von 0,9 g NaCl und 0,3 g Harnstoff in 100 ml Wasser wurden folgende Adsorbentien gegeben: 1. 0,5 g saurer Kationenaustauscher LAB I
[0073] 2. 0,5 g LAB I + 2,5 g Aktivkohle (Granulat) }
[0074] 3. 0,5 g LAB I + 0,75 g Phthalaldehydsäure
[0075] 4. 0,5 "g LAB r+ 1,5- g Phthalaldehydsäure
[0076] 5. 0,5 g LAB I + 2,5 g Aktivkohle + 1,5 g Phthalalalde- hydsäure
[0077] 6. 0,5 g LAB I + 3,0 g Phthalaldehydsäure
[0078] 7. 0,5 g LAB I + 1,1 g Pyromellitdialdehydsäure
[0079] 8. 0,5 g LAB r + 2,2 g Pyromellitdialdehydsäure
[0080] 9. 0,5 g LAB I + 2,2 g Pyromellitdialdehydsäure +) LAB I stark saurer Kationenaustauscher auf der Basis divinylbenzolvernetzter Polystyrolsulfonsäure
[0081] Aus der bei 40° C gerührten Mischung wurde . jeweils nach 1, 2, 3 und 4 Stunden eine Probe genommen, filtriert und mit Phosphatpufferlösung auf pH 7,2 eingestellt. An- schließend wurde nach Berthelot der Harnstoffgehalt der Probe bestimmt. Versuch Ausgangs¬ nach . nach nach nach
[0082] Nr. konzentration 1 Std. 2 Std. 3 Std. 4 Std.
[0083] . 1 300 286 297 288 292
[0084] 2 300 261 266 264 264 3 300 225 191 168 111
[0085] 4 300 160 105 84 59
[0086] 5 300 - 172 145 132 122
[0087] 6 300 55 32 26 26
[0088] 7 300 243 185 170 149 8 300 77 43 53 61
[0089] 9 300 98 88 100 90
[0090] Aus den Versuchsergebnissen ist ersichtlich, daß saurer Kationenaustauscher und Aktivkohle keine nennenswerte Senkung des Harnstoffgehaltes ergeben. Demgegenüber füh- ren die erfindungsgemäß verwendeten Verbindungen Phthal¬ aldehydsäure und Pyromellitdialdehydsäure bis zu einer mehr als 90 %-igen Entfernung des Harnstoffgehaltes. Auffallend ist dabei insbesondere, daß dieser technische Effekt der erfindungsgemäß verwendeten Verbindungen durch Aktivkohle nicht etwa verstärkt; sondern wesent¬ lich abgeschwächt wird,, wie ein Vergleich der Versuche 4 und 5 bzw. 8 und 9 zeigt. Dieses Ergebnis ist äußerst überraschend, da man einen additiven Effekt der Aktiv- . kohle mit den erfindungsgemäß verwendeten organischen Verbindungen hätte erwarten müssen.
[0091] Beispiel 4 - -
[0092] Die Versuchsdurchführung erfolgte wie in Beispiel 3, je¬ doch wurden parallel jeweils 100 ml einer 0,9 %-igen NaCl-Lösung verwendet, welche 5 mMol der Aminosäure Gly- ein anstelle der 5 mMol (entsprechend 0,3 g) Harnstoff enthielten. Aus den bei 40° C gerührten Mischungen wur¬ den nach 4 Stunden Proben genommen und darin mittels Ninhydrinreaktion photometrisch der Glycingehalt be-
[0093] -WRE
[0094] OMPI
[0095] - - WIPO stimmt. Die Konzentration der Ausgangslösung mit Glycin lag bei 392 mg , die der Ausgangslösung mit Harnstoff bei 300 mg %.
[0096] Glycin mg % Harnstoff mg % nach 4 Std. nach 4 Std.
[0097] 1. 0,5 g LAB I (H+-Form) als Blindprobe . 368 292
[0098] 2. 0,5 g LAB I (H+-Form)
[0099] + o,75 g Phthalaldehyd- säure 318 111
[0100] 3. 0,5 g LAB I (H+-Form) + 1,5 g Phthalaldehyd¬ säure ." - 360 59
[0101] 4. 0,5 g LAB I (H+-Form) + 1,1 g Pyromellitdial¬ dehydsäure 350 149
[0102] 5. 0,5 g LAB I (H+-Form)
[0103] + 2,2 g Pyromellitdial¬ dehydsäure 392 61
[0104] Beispiel 5
[0105] Frisches Rinderblut wurde mit physiologischer Kochsalz¬ lösung auf einen Hämatokrit von 25 % eingestellt. Bei einem Blutfluß von 200 ml/Min. und einer Transmembran¬ druckdifferenz von 300 mm Hg wurden über eine Polyamid- membraπ 50 ml/Min. eiweißfreies Hämofiltrat abfiltriert. Jeweils 100 ml davon wurden mit 300 mg Harnstoff ver¬ setzt und mit den folgenden Adsorbentien 4 Stunden bei 38° C gerührt:
[0106] 1. 1,5 g Phthalaldehydsäure
[0107] 2. 1,5 g Phthalaldehydsäure + 0,5 g stark saurer Katio- nenaustauscher wie in Beispiel 3
[0108] Nach jeweils 1, 2, 3 und 4 Stunden wurden folgende Harn¬ stoffgehalte gefunden:
[0109] _0MPI Versuch Ausgangs¬ nach nach nach nach Nr. konz. 1 Std. 2 Std. 3 Std. 4 Std.
[0110] 318 230 176 120 2 318 209,5 156 120 99
权利要求:
Claims

P a t e n t a n s p r ü c h e
I 1. Verfahren zur Entfernung von Harnstoff aus Blutwasch¬ flüssigkeiten oder Blutflüssigkeiten durch Behandlung dieser Flüssigkeiten mit einem organischen Feststoff mit wenigstens einer-Aldehydgruppe pro Molekül und anschließende Abtrennung dieses Feststoffes von den Flüssigkeiten, dadurch gekennzeichnet, daß man als organischen Feststoff mit Aldehydgruppen wenigstens eine Verbindung verwendet, in der Aldehydgruppen durch einen protonhaltigen Substituenten zweiter Ordnung aktiviert und maskiert sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dadurch gekennzeichnet, daß man eine wenigstens eine
. Aldehydgruppe enthaltende Verbindung verwendet, in der der Substituent zweiter Ordnung eine -COOH-, -CHO- und/oder -S03H-Gruppe ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeich¬ net, daß man eine wenigstens eine Aldehydgruppe pro Molekül enthaltende Verbindung verwendet, in der der Substituent zweiter Ordnung von einer Aldehydgruppe durch eine Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindung oder eine gerade Zahl von Kohlenstoffato en, die durch eine oder mehrere konjugierte Doppelbindungen verbunden sind, getrennt ist.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, - daß man eine wenigstens eine Aldehydgruppe pro Mole¬ kühl enthaltende Verbindung verwendet, in der der Substituent zweiter Ordnung von einer benachbarten Aldehydgruppe durch zwei Kohlenstoffatome getrennt ist, die durch eine olefinische Doppelbindung verbun- den sind oder Teil eines aromatischen oder heteroaro- matischen Ringes sind.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeich¬ net, daß man als wenigstens eine Aldehydgruppe ent¬ haltende Verbindung Phthalaldehydsäure, o-Phthaldial- dehyd und/oder Pyromellitdialdehydsäure bzw. deren Hydroxylactone verwendet.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeich¬ net, daß man die wenigstens eine Aldehydgruppe ent¬ haltende Verbindung in trägerfixierter Form verwen- det.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeich¬ net, daß man zusammen mit dem organischen Feststoff mit Aldehydgruppen einen sauren Kationenaustauscher verwendet.
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引用文献:
公开号 | 申请日 | 公开日 | 申请人 | 专利标题
法律状态:
1979-03-08| AK| Designated states|Designated state(s): BR CH DE GB SU US Kind code of ref document: A1 Designated state(s): BR CH DE GB SU US |
1980-11-13| REF| Corresponds to|Ref document number: 2856941 Country of ref document: DE Date of ref document: 19801113 Format of ref document f/p: P |
优先权:
申请号 | 申请日 | 专利标题
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